Praxis-Tipps

Einst legte Aaron
einen Zweig in die Erde,
der brachte Mandeln,
Nüsse, so edel:
Du, Mutter, hast diese Süße
ohn’ Mannes Hilfe gebracht,
sancta Maria.

Einst sah Moses
in dem Gesträuch ein Feuer;
das Holz nicht brannte,
doch sah er die Lohe darüber
hoch und breit:
Es war deines Magdtums Zeichen,
sancta Maria.

Gedeon, Israels Held,
breitet ein Lammfell aus;
des Himmels Tau sich senkte
über das Vlies hernieder:
so auch kam dir die Kraft,
dass fruchtbar du wurdest,
sancta Maria.

Jesaias, der Weissager,
sah dich im Geiste,
sah, wie aus Jesses Stamm
heranwuchs ein edler Zweig,
dem eine Blume entstieg:
dich mit dem Kinde sah er im Zeichen,
sancta Maria.

Du hast geboren das Gotteskind,
das uns alle erlöst hat
mit seinem heiligen Blut
von der ewigen Not.
Drum soll er immer gepriesen sein.
Sehr wohl kommst du uns zugute,
sancta Maria.

Du bist die verschlossene Pforte,
offen dem Gottesworte,
du bist die Wabe,
triefend und voller Würze,
ein versiegelter Brunnen,
Garten, verschlossen,
sancta Maria.

Zeder im Libanon,
Jericho-Rose,
köstlicher Myrrhenstrauch,
duftend fernhin,
über die Engel erhoben,
Evas Trösterin,
sancta Maria.

^{aus dem Stift Melk vor 1150}