Komm, tröstender, liebender Geist
Komm, tröstender Geist:
Ohne dich bin ich verwaist.
Wenn dein Licht mir fehlt,
dringt gewaltsam die Welt
und ihr verführender Schein
in mich ein. –
Nur auf mich gestellt,
bin ich allein,
verloren, verlassen, verwaist:
komm, tröstender Geist.
Lebendige Glut:
komme und mach alles gut!
Du verbrennst in mir
alle sündige Gier,
dass deine Liebe mit Macht
neu erwacht
und mir Herz und Blut
feurig entfacht
mit Freude, Vertrauen und Mut:
lebendige Glut!
Du liebender Geist:
eine, was Zwietracht zerreißt!
Deine Gnade heilt,
was die Sünde geteilt:
Menschen ringsum in der Welt,
nah und fern,
sind, von dir beseelt,
Kirche des Herrn,
die einigen Sinnes dich preist:
du liebender Geist.
Friedrich Dörr
entnommen aus:
Guido Fuchs (Hg.), Veni Sancte Spritus, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2013, S. 60