Praxis-Tipps

Jesus, der uns …

Rosenkranzgesätze zu den Sonntagsevangelien

Es muss nicht immer der „Freudenreiche“ oder „Lichtreiche“ Rosenkranz sein. Die Möglichkeiten der Gestaltung eines Rosenkranzgebets oder einer -andacht sind so zahlreich, wie es Aussagen über und zu Jesus gibt. Nahezu jeder Evangelientext kann in Jesusanrufungen meditiert werden. So kann man das Evangelium Mt 9,9–13 lesen und zur Meditation darüber einladen: „Jesus, der zu Zachäus aufsieht“; „Jesus, der sich der Kleinen und der Sünder annimmt“; „Jesus, der uns sein Erbarmen schenkt“; Jesus, der sich einlädt an unseren Tisch“; „Jesus, der uns seine heilsame Nähe schenkt“. Auch die Lesungstexte lassen sich im Blick auf Jesus verstehen. Die Sonntagsevangelien und -lesungen können auf diese Weise meditiert werden – im Vorhinein als auch in der Woche danach. Entsprechende Gesätze zu formulieren, ist nicht immer einfach, aber bereits ein Teil dieser Meditation …

27. Sonntag im Jahreskreis – Erntedank
Pflanzen und Bäume, Aussaat und Wachstum, Früchte und Ernte – Jesus wählte immer wieder Bilder des ländlichen Lebens, um seine Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden. Er selbst wird zum Weizenkorn, das in die Erde fiel für uns starb, um uns als Brot des Lebens neues Leben zu ermöglichen. – Der Erntedanksonntag gibt uns Gelegenheit, diese Bilder des Glaubens, aber auch die Eingebundenheit unseres Lebens in die Schöpfung und ihren jährlichen Kreislauf dankbar zu meditieren.

Jesus, der für uns als Weizenkorn gestorben ist.
Jesus, der sich uns im Brot und Wein der Freude schenkt.
Jesus, in dem wir verwurzelt bleiben sollen.J
Jesus, in dem wir gute Früchte bringen können.
Jesus, in dem wir Gott für alles Dank sagen.

28. Sonntag im Jahreskreis
Das Evangelium vom „reichen Jüngling“, wie er auch genannt wird, ist eine große Herausforderung für uns. Denn gleich, wieviel wir besitzen – alles, was wir haben, wegzugeben, ist den allermeisten unmöglich. Die bestürzte Frage der Jünger stellt sich daher auch uns. Noch mehr aber sollte uns die Frage des reichen Mannes bewegen: Was müssen wir tun, um das ewige Leben zu erlangen?

Jesus, der für uns arm wurde.
Jesus, der uns den wahren Reichtum schenkt.
Jesus, der uns zu seine Nachfolge einlädt.
Jesus, der uns das ewigen Leben schenken will.
Jesus, der unser Meister ist.

29. Sonntag im Jahreskreis
Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Was Jesus seinen Jüngern als Regel und Maßstab des Reiches Gottes mitgab, hat er in seinem Leben selbst verwirklicht: Als Gottessohn hat er sich nicht gescheut, sich zum Diener und Sklaven zu machen – bis zum Tod am Kreuz, wo er die Taufe auf sich nahm und den Kelch trank, die für ihn bestimmt waren.

Jesus, der Gott gleich war und doch Mensch wurde.
Jesus, der den Menschen diente und sich für sie hingab.
Jesus, der in seiner Auferstehung zu Gott erhöht wurde.
Jesus, der zur Rechten Gottes sitzt und für uns da ist.
Jesus, der uns ein Beispiel gegeben hat.

30. Sonntag im Jahreskreis
Der blinde Bartimäus – einer der nicht sieht und doch tiefer sieht als seine Umgebung. Er erkennt Jesus als den „Sohn Davids“, als Heiland, der ihm. das Augenlicht wieder schenken kann, als einen, der Erbarmen mit den Menschen hat. Sein Glaube und seine Hoffnung haben ihm das Heil gebracht, das er sich ersehnt hatte, und lassen ihn Jesus nachfolgen.