Aus der Redaktion

Sammeln, Sortieren, Feiern

Anregung zum Sammeln der Kräuterbuschen für Mariä Himmelfahrt

Vielerorts ist der Brauch der Kräutersegnung an Mariä Himmelfahrt zwar üblich, aber nicht besonders ausgeprägt. Vor allem hat er dort noch eine gute Tradition, wo der 15. August als Feiertag gehalten wird. Doch auch da, wo er kein Feiertag ist und in der Woche untergehen kann, ist die Kräutersegnung eine Möglichkeit, dieses Fest als besonderen Tag herauszuheben. Dazu zählt nicht allein die gottesdienstliche Feier mit der Segnung der Kräuter, sondern auch schon vorher deren Sammeln. Für eine Belebung des Brauches sollte man den Pfarrgemeinderat (Liturgieausschuss), Interessierte und vor allem die Kinder gewinnen. Natürlich bedarf es einer oder eines Kräuter-Kundigen, die oder der die Pflanzen erkennt, kennt und vielleicht auch in ihrer Bedeutung erschließen kann.


Vielfach enthalten die Kräuterbuschen eine symbolische Zahl von Kräutern: 7, 9, 33, 77 oder 99 – diese Zahl ist aber nicht so wichtig; wichtiger sind die Kräuter selbst, denn in der örtlichen Tradition gibt es diesbezüglich vielfach keine Regeln mehr. Außerdem wird man merken: Die Kräuter sind längst nicht mehr da zu finden, wo wir sie suchen; intensive Landwirtschaft hat sie verdrängt. Hier sollte man bereits vorher die Augen offen halten und sich Stellen ausgucken, wo Kräuter in größerer Zahl zu finden sind.
Um die Kinder nicht zu langweilen, kann die Wanderung auch zur abenteuerlichen Kräuter-Schnitzeljagd (nicht Kräuterschnitzel-Jagd …) umgestaltet werden. Dabei können sie anhand eines Testbogens an verschiedenen Kontrollstellen Blüten, Düfte, Blätter, aber auch „Umweltsünden“ verifizieren; auch Geschicklichkeitsspiele lassen sich eingebauen. Den Beginn oder/und Abschluss kann ein gemeinsames Lied und Gebet bilden, schön ist auch eine anschließende gemeinsame Runde bei Kräutertee zum Sortieren des Sammelgutes.

Die Feier und Verkündigung an Mariens Osterfest selbst können unter dem Leitgedanken von Heil und Heilung stehen. „Durch die Blume“ lässt sich das auch ausdrücken, indem die Ministranten und alle Kinder Kräuterkränze tragen. Früher trugen die Ministranten nur an Fronleichnam Kränze aus Thymian; zu dieser Feier können alle Blumen und Kräuter als Schmuck dienen. Sie verbreiten in der Kirche einen besonderen Geruch und tragen damit zum Besonderen bei.


Literatur zum Thema „Kräuter“
•    Erlebniskirche. Geheimnisse aus Gottes Garten, hg. von Missio Aachen, Aachen 2006.
•    Geisfelder, Otto: Kräutersegen. Heilende Pflanzen aus Mariens Garten, Würzburg 1997.
•    Hilpert, Markus / Wörner, Daniela: Kräuterbrauchtum in der Volksfrömmigkeit. Mit Würz- und Heilpflanzen durch Kirchenfeste, Feiertage und Klostergärten, Augsburg 2008.


aus: Monika Maßmann (Hg.), »Der Himmel geht über allen auf«.
Gottesdienste im Freien, Gebetsgänge, Prozessionen, Andachten und Segnungen

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